Sonntag, 21. Oktober 2012

Wolkenspiele

 













Kapitel 1      WOLKENSPIELE
 
Wenn du dich an einem Sommertag in eine Wiese legst und zum Himmel hinaufschaust, dann kann es sein, dass genau über dir eine kleine Wolke hängt.
 
Vielleicht hast du auch nur deshalb hingeschaut, weil du plötzlich durch die geschlossenen Lider die Sonne nicht mehr gespürt hast.
Das ist es nämlich, was passiert, wenn ein paar freche Wassertropfen da oben Wolkenschieben spielen.
 
Ach, du weißt gar nicht, wie Wolkenschieben geht?
Das kann ich dir leicht erklären.

In jeder Wolke leben Tausende oder sogar Millionen von Wassertropfen.
Das ist wie eine Stadt.
Es kann eine große Stadt sein oder eine kleine.
Oder sogar nur ein kleines Dorf. 

Aber die von Teo, das war eine richtig große Wolke.

Da lebten viele Wassertropfenfamilien.

Teo hatte eine ganze Menge Geschwister, Vettern, Onkel, Tanten und so weiter.
Und Freunde natürlich.
 
 
Mit seinen Freunden spielte Teo gerne das Wolkenschiebespiel.
Auch die Großen machten dabei mit. Da soll noch einer sagen, nur Kinder spielen gerne!
 
Man kann sich ja vorstellen, was für ein Spaß das ist, eine Wolke über den Himmel zu schieben.
Noch dazu eine große!
Da müssen aber alle mithelfen, sonst bewegt sie sich nicht.
Von da oben kann man dann sehen, wie der Schatten der Wolke über die Erde wandert.
 
Beim Wolkenschieben muss man sich ein Ziel setzen.
Also zum Beispiel: Den Schatten der Wolke auf den grünen Kirchturm schieben.
Oder auf die Bergspitze.
Oder, und das ist schon viel schwieriger: auf das weiße Schaf dort.
Oder eben auf dein Gesicht!
Man darf das den Wassertropfen nicht übel nehmen.
Ihnen ist manchmal langweilig da oben.
 
 
Und Teo und die anderen konnten ja noch nicht wissen, dass sie eines Tages aus ihrer Wolke einfach rausgeschüttelt würden und sich dann wie Millionen glitzernder Punkte über den Himmel verteilen würden...
 
 nächstes Kapitel: Der große Krieg

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